Stress ist ein häufiger Grund für Schlafstörungen. Ganz gleich ob psychischer oder physischer Stress – beides steht, laut unserer Schlafexpertin Anja Mönnich, erholsamem Schlaf erheblich im Wege. Warum? Die Ursache liegt in unserem Bedürfnis nach Sicherheit. Dieses ur-menschliche Sicherheitsbedürfnis wirkt sich auf die Schlafqualität und die Schlafquantität aus. Denn instinktiv schlafen wir nur gut, wenn wir uns emotional und körperlich in Sicherheit fühlen. Im Umkehrschluss bedeutet das auf der psychischen Ebene: Anhaltender Stress, ungeklärte Fragen sowie diffuse Ängste oder konkrete Sorgen halten uns vom Einschlafen ab. Oft geraten wir dann ins Grübeln und sind gefangen in einem sich immer weiterdrehenden Gedankenkarussell. Doch es gibt Techniken, wie man diesen Kreislauf durchbrechen kann.
Stress abbauen, tief atmen und Schlafstörungen entgegenwirken
Schlaf schön – drei Techniken für schnelles Einschlafen
Eine Regel gilt für alle(s): Um ohne Probleme schnell einzuschlafen, müssen wir loslassen – negative Gedanken, aber auch die Spannung in unserem Körper – und darauf vertrauen, dass uns nachts nichts passiert. Wir sollten einen Zustand mentaler Ruhe und tiefer Entspannung erreichen, denn das sind die besten Voraussetzungen für gesunden Schlaf. Das klingt schwierig? Muss es aber nicht sein. Anja Mönnichs Einschlaf-Tipps helfen Ihnen nicht nur zu Hause dabei, müde zu werden und schneller einzuschlafen, sie sind auch auf Reisen leicht anwendbar. Und wir verraten es gleich: Alkohol trinken gehört nicht zu diesen Tipps, er trägt im Gegenteil zu einem generellen Schlafproblem eher bei.
Tipp 1: Die richtige Atemtechnik für guten Schlaf
Die tiefe Bauchatmung ist eine kraftvolle Methode, um unseren Geist zu beruhigen, den Kopf zu befreien, den Körper zu entspannen und uns optimal auf einen guten Schlaf vorzubereiten. Es gibt eine wichtige Regel: man atmet vier Sekunden lang durch die Nase ein und dann acht Sekunden durch den Mund aus. Der Vorteil: Durch dieses langsame und tiefe Atmen können wir unser parasympathisches Nervensystem, also das körpereigene Entspannungssystem, aktivieren. Dadurch verbessert man mit dieser Art des Atmens die Schlafqualität, unterstützt schnelles Einschlafen und reduziert Schlafstörungen.
Schritt 1: Legen Sie sich auf den Rücken. Schließen Sie die Augen und entspannen Sie den gesamten Körper, besonders die Schultern und den Nacken.
Schritt 2: Legen Sie eine Hand auf Ihre Brust und die andere Hand auf Ihren Bauch.
Schritt 3: Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein. Füllen Sie die Lungen vollständig und dehnen Sie dabei den Bauch aus. Kleiner Tipp: Die Hand auf dem Bauch sollte sich heben, die Hand auf der Brust bleibt relativ ruhig.
Schritt 4: Atmen Sie langsam und gleichmäßig durch den Mund aus. Spüren Sie dabei bewusst, wie sich der Bauch wieder senkt. Versuchen Sie, die Ausatmung länger zu machen als die Einatmung.
Schritt 5: Zählen Sie beim Einatmen und Ausatmen, um den Rhythmus zu halten und die Konzentration zu verbessern. 4 Sekunden einatmen – 8 Sekunden ausatmen. Acht Sekunden sind ganz schön lang? Je häufiger Sie diese Technik üben, desto leichter wird es und desto weniger geht einem die Puste aus. Versprochen.
Schritt 6: Wiederholen Sie diesen Atemzyklus für mehrere Minuten. Konzentrieren Sie sich dabei auf die Bewegung des Bauches und den gleichmäßigen Atemfluss.
Zusätzlicher Tipp: Wenn Gedanken auftauchen, lassen Sie sie sanft los und bringen Sie Ihre Aufmerksamkeit zurück auf Ihren Atem.
Eine weiteres Beispiel für eine beliebte Technik ist die 4-7-8 Atemtechnik, bei der zunächst vier Sekunden lang durch die Nase eingeatmet wird, dann die Luft sieben Sekunden lang angehalten und anschließend acht Sekunden lang ausgeatmet wird. Während der gesamten Übung sollte die Zunge hinter den vorderen Schneidezähnen direkt am oberen Gaumen positioniert sein. Beide Techniken wirken ähnlich beruhigend – probieren Sie einfach aus, welche sich für Ihr persönliches Einschlafritual besser eignet.
Tipp 2: Ein Einschlaf-Mantra nutzen
Diese Technik wurde von Dr. med. Heinz-Wilhelm Gößling (Psychiater, Coach und Hypnosetherapeut) als eine Art Selbsthypnose entwickelt, die vor dem Schlafengehen oder auch beim nächtlichen Aufwachen praktiziert werden kann. Die Idee dahinter: durch die Wiederholung der einfachen, rhythmischen Worte, eine Art meditativen Zustand zu erreichen. In diesem Zustand sendet der Körper Signale des Wohlbefindens an das Gehirn, was schließlich den Übergang in den Schlaf erleichtert. Diese Methode zielt darauf ab, die mentale Aktivität zu beruhigen und den gewünschten Schlummerzustand schneller herbeizuführen. Sie hat ihren Ursprung im autogenen Training und in der Meditation, die bereits seit Jahrhunderten ein altbewährtes Mittel ist, um von Gedanken loszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Beste: Das Einschlaf-Mantra können Sie ganz leicht in Ihre Abendroutine einbauen.
Kurzanleitung:
Legen Sie sich entspannt ins Bett. Wiederholen Sie das Mantra “Ich schlafe ein – ich schlafe aus” langsam und mit leiser Stimme oder auch nur im Geist.
Fokussieren Sie sich auf die Bedeutung dieser Worte und konzentrieren Sie sich möglichst auf nichts anderes. Wiederholen Sie das Mantra in einem gleichmäßigen Rhythmus, der zu Ihrem Atem passt.
Falls Ihr Geist abschweift, kehren Sie einfach wieder zum Mantra zurück und wiederholen es weiter.
Das Schöne ist, man erzielt mit diesem Einschlaf-Mantra gleich drei Effekte: Der erste ist Ablenkung. Indem wir uns auf die Worte konzentrieren und sie im Geist wiederholen, schweifen wir wie von selbst von unseren Sorgen und Gedanken ab. Der Zweite: Beruhigung. Durch das gleichmäßigen Muster, das man auch mit seinem Atem begleitet, beruhigt sich die Atmung und damit entspannt auch der Körper. Der dritte Effekt ist die Autosuggestion. Wir reden uns im positiven Sinne ein, dass wir einschlafen und ausschlafen – das bedeutet: dann schlafe ich vielleicht sogar auch durch.
Tipp 3 ist paradox: Heute bleibe ich wach!
Bei Schlaflosigkeit kann die Paradoxe Intervention oder auch paradoxe Intention eine nützliche Technik zum Einschlafen sein. Das bedeutet, das Betroffene absichtlich versuchen, wach zu bleiben, anstatt sich krampfhaft zu bemühen, einzuschlafen. Das klingt ungewöhnlich? Die Forschung hat gezeigt, dass diese Methode bei vielen Menschen mit chronischer Schlaflosigkeit effektiv zu besserem Schlafen führt, denn so vermeidet man zusätzlichen Druck.
Das ist vor allem für Menschen ein Thema, die das Einschlafen als ewige Herausforderung empfinden. Doch Schlafen kann man nicht erzwingen und je mehr Kontrolle wir über diese eigentlich unwillkürliche Handlung haben möchten, desto schwieriger wird es.
Bevor wir also immer wieder aufs Neue in das Hamsterrad von "heute klappt es bestimmt wieder nicht mit dem schnellen Einschlafen" geraten und es Wirklichkeit wird, begeben wir uns stattdessen in einen Widerspruch zum eigentlichen Ziel. Doch – paradoxerweise – nimmt das die Spannung aus der Situation, Geist und Körper werden ruhig und der natürliches Schlafmechanismus kann greifen. Probieren Sie es doch einfach mal aus.
Wie es geht:
Bewusster Fokus auf dem Wachbleiben
Legen Sie sich ins Bett und versuchen Sie bewusst, wach zu bleiben, anstatt schnell einzuschlafen. Liegen Sie einfach da und schließen Sie nicht die Augen.
Vermeidung von Schlafdruck
Versuchen Sie, sich nicht zu zwingen, die Augen zu schließen oder sich in eine bestimmte Schlafposition zu bringen. Lassen Sie Ihren Körper natürlich reagieren.
Entwicklung einer positiven Einstellung zum Wachsein
Anstatt das Wachsein als negativ zu betrachten, versuchen Sie, es zu akzeptieren.
Ursachen für Schlafstörungen erkennen
Wie schon eingangs erwähnt: Viele Dinge, die wir gar nicht auf dem Schirm haben, können zu schlechtem Schlaf beitragen. Wer aber sein Schlafverhalten im Blick behält, eine gute Schlafhygiene hat und auch tagsüber regelmäßig Ruhepausen einlegt, kann zu einem erholsamen Schlaf wesentlich beitragen. Sie neigen zu Schlafstörungen? Probieren Sie unsere Tipps aus und vermeiden Sie abends nicht nur Alkohol oder koffeinhaltige Getränke, sondern versuchen Sie möglichst immer um die gleiche Zeit ins Bett zu gehen und morgens aufzustehen.
Die optimale Schlafumgebung
Um sich sicher zu fühlen und beruhigt schlafen zu können, brauchen wir auch die richtige Umgebung. Es sollte ruhig und dunkel sein, der Raum sollte über möglichst wenige künstliche Lichtquellen verfügen und die Temperatur nicht zu warm, idealerweise unter 19 Grad, sein. Natürlich braucht es auch ein bequemes Bett und das richtigen Kissen. Nur so können wir wirklich entspannen und die Angst loslassen, dass uns nachts etwas passieren könnte. Und nur dann erreichen wir das Wohlbefinden, welches wir für einen erholsamen Schlaf brauchen.
Das ist aber nicht nur zu Hause, sondern vor allem auch auf Reisen wichtig, wenn alles unbekannt ist und wir vielleicht auch Vorfreude oder Aufregung spüren. Gut, dass es in den Premier Inn Hotels alles gibt, was Sie für ein sicheres Gefühl und damit einen erholsamen Schlaf benötigen: Ruhige, schallisolierte Zimmer mit Verdunklungsvorhängen, die wirklich für Dunkelheit sorgen, eine steuerbare Klimaanlage, äußerst komfortable Betten mit atmungsaktiven Taschenfederkernmatratzen und hochwertigen Toppern sowie feste und weiche Kissen zur Auswahl.
Sie möchten noch mehr zum Schlafen auf Reisen erfahren? Unser Experte Markus Kamps hat noch mehr Tipps für Sie!