München ist nicht nur Biergarten und Brezn. Die bayerische Hauptstadt hat ein Theaterherz, das laut und leidenschaftlich schlägt. Und wenn Sie glauben, Kultur sei trocken wie ein vergessener Riesling – weit gefehlt! Hier wird gespielt, gesungen und inszeniert, was das Zeug hält. Ob auf den Brettern, die die Welt bedeuten, oder in barocken Prunksälen mit Geschichte in jeder Ecke, in München wird Theater gelebt. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die bunte Welt der Bühnen, Stücke und großen Gefühle.
Die Münchner Theaterszene im Überblick
Wer Augen und Herz offen hält, kann hier in München Nacht für Nacht Geschichten entdecken, die das Leben schreiben könnte – oder Kurt, Daniel, Franz, Tom und Claus: Kurt Tucholsky mit seiner scharfen Feder, Daniel Kehlmann zwischen Realität und Illusion, Franz Xaver Kroetz aus dem prallen Münchner Alltag, Tom Lanoye aus Flandern mit Sprachgewalt und Claus Peymann – Theatermacher mit Ecken, Kanten und Haltung.
Hier wird geschrien, gezweifelt, geliebt und gelitten. Und zwar in allen Formen, Farben und Formaten. Mal mit Heinrich von Kleist und seinen zerrissenen Helden. Mal mit Ionesco und der Absurdität des Alltags. Mal mit neuen Stimmen, die das Theaterstück von morgen schreiben – oft experimentell, immer nah an der Zeit.
Die Stadt hat Platz für alles: Für Theater à la Eugène Ionesco, das den Wahnsinn des Alltags seziert, für Klassiker wie Der zerbrochne Krug oder Neues wie Ach, diese Lücke, für politische Monologe im Sommer auf Hinterhöfen und für mutige Neuentdeckungen wie jene im Münchner Volkstheater, das sich längst zur Talentschmiede des deutschsprachigen Raums gemausert hat. Und dann wäre da noch König Ludwig II., der Märchenkönig, dessen Faible für Inszenierung bis heute nachhallt.
Bayerische Staatsoper – die Welt zu Gast auf dem Max-Joseph-Platz
„Lucia!“ – ruft jemand von ganz hinten und schon fliegen Tränen, Türen, Arien. Die Bayerische Staatsoper ist kein Opernhaus, sie ist eine Bühne für das große Drama. Mitten auf dem Max-Joseph-Platz gelegen, zieht sie Publikum aus aller Welt an.
Vom Hoftheater zum Weltstar
1653 fing alles an, in einem Ballsaal der Residenz des Nationaltheaters. Heute steht das Opernhaus mitten auf dem Max-Joseph-Platz und lässt mit seiner Säulenfront so manch anderes Theater blass aussehen. Klar, der Zweite Weltkrieg riss eine entsetzliche Lücke, doch München wäre nicht München, wenn es das nicht mit Grandezza wieder aufgebaut hätte.
Heute? Heute pilgert die Welt hierher. Wagner, Verdi, Strauss – alle geben sich die Klinke in die Hand, um sie zu inszenieren und zu hören. Und wenn Kirill Petrenko dirigiert, dann halten sogar die Kronleuchter den Atem an. Die Bayerische Staatsoper ist nicht irgendein Haus. Sie ist ein Ereignis. Ein akustischer Rausch mit Samtbezug.
Oper für alle
Teure Karten, steife Etikette? Nicht hier. Die Bayerische Staatsoper spielt auf Augenhöhe auch mit denen, die sonst eher Stadion statt Staatsloge bevorzugen. Das Format „Oper für alle“ bringt Arien unter freiem Himmel auf den Max-Joseph-Platz, Picknick inklusive. Und wer lieber drin sitzt, findet ein Programm, das zwischen Lucia di Lammermoor und experimentellen Uraufführungen hin- und herspringt wie ein leidenschaftlicher Tenor.
Und dann ist da noch die Technik: Eye-Able für barrierefreie Zugänge, Audiodeskription für Sehbeeinträchtigte, ein Service, der sagt: Hier ist Platz für alle. So klingt München, wenn es seine Stimme erhebt.
Die Residenz München
„Schon wieder eine goldene Wand?“ – mag man beim Rundgang durch die Residenz stöhnen. Aber dann biegt man um die nächste Ecke, steht im Max-Joseph-Saal und plötzlich ist alles vergessen. Wer die Münchner Residenz betritt, betritt kein Museum. Er tritt in ein Theaterstück ein, das über Jahrhunderte geschrieben wurde.
Das Residenztheater
Das Residenztheater liegt am Max-Joseph-Platz im Herzen Münchens und wird im Volksmund auch einfach „Resi“ genannt. Hier tritt das Bayerische Staatsschauspiel auf und begeistert die Zuschauer stets mit erstklassigen Inszenierungen. Das Schauspielhaus gilt als eines der größten und bedeutendsten Sprechtheater Deutschlands.
Der Max-Joseph-Saal und die Allerheiligen-Hofkirche
Zwei Juwelen im Herzen der Residenz: Der Max-Joseph-Saal, ein barocker Prunkraum, der heute für Konzerte, Lesungen oder abendliche Theatermomente genutzt wird. Und die Allerheiligen-Hofkirche, eine Sakralstätte mit Akustik zum Dahinschmelzen. Hier wird Geschichte nicht erklärt, sie wird gespielt.
Cuvilliés-Theater
„Wie aus dem Ei gepellt!“ dürfte so mancher Besucher staunen, wenn sich der Vorhang im Cuvilliés-Theater hebt. Rokoko pur. Hier wurde 1781 Mozarts „Idomeneo“ uraufgeführt. Heute mischt sich Klassik mit Gegenwart. Mal ein Stück über Viktor, mal Szenisches zu einer entsetzlichen Lücke in der Geschichte. Die intime Atmosphäre des Theaters macht jede Vorstellung zu einem Erlebnis der besonderen Art.

Nationaltheater München

Klangraum Allerheiligen-Hofkirche

Prachtvolles Cuvilliés-Theater
Kleine Bühnen, große Geschichten
Manchmal braucht es kein großes Haus. Keinen Orchestergraben. Keine goldenen Ränge. Manchmal reicht ein Raum, ein Spot, eine Geschichte und schon beginnt das Kopfkino.
Teamtheater
Im Lehel, wo die Straßen schmaler und die Gedanken schärfer werden, spielt das Teamtheater. Hier stehen aktuelle gesellschaftliche Fragen auf dem Spielplan – von Identität über Politik bis zu Lebensrealitäten in der Großstadt. Produktionen wie Der Besuch der alten Dame oder Kunst zeigen, wie man mit minimalem Bühnenbild maximale Wirkung erzielt. Das Haus ist bekannt für seine intime Atmosphäre, seine Schauspieler, die so präsent sind, dass man manchmal das Atmen vergisst. Kein Spektakel, keine große Pose, sondern Theater, das hinschaut, wo andere wegsehen.
Metropol-Theater
Freimann, zwischen Wohnblöcken und Bahngleisen, überrascht mit einer der spannendsten Bühnen der Stadt: dem Metropol-Theater. Hier lebt das Wort, hier brennt die Sprache. Ob Ibsen, Schimmelpfennig oder Horváth – Regisseur Jochen Schölch bringt Texte auf die Bühne, die fordern, fördern, feilen. Das Ensemble ist mehrfach preisgekrönt, und die Produktionen sind oft lange im Voraus ausverkauft.
Pathos Theater
Das Pathos ist kein Theater im klassischen Sinn, es ist ein Labor. Zwischen Leonrodplatz und Dachauer Straße gelegen, bringt es Positionen auf die Bühne, die andernorts keinen Platz finden. Themen wie Feminismus, Migration, soziale Ungleichheit oder Digitalisierung werden hier in performativen Formaten verhandelt.
HochX
Im Glockenbachviertel, dort wo früher Untergrundbars lagen, ist heute eine der wichtigsten Plattformen für zeitgenössisches Theater: das HochX. Junge Dramatiker, internationale Kooperationen, multimediale Experimente – das HochX versteht sich als offenes Haus für alle Formen der darstellenden Kunst.
Premier Inn – Ihr Logenplatz für die Münchner Theaterwelt
So ein Theaterabend hat es in sich: Emotionen rauf und runter, Geschichten, die bleiben, Inszenierungen, die beschäftigen. Und wenn man danach nicht noch mit letzter Kraft in die S-Bahn fallen will? Dann wartet ein Ort, der genauso durchdacht ist wie eine gute Regie: Premier Inn.
Mitten in München, fußläufig zu vielen Bühnen, finden Kulturfans hier das perfekte Finale für ihren Tag: superbequeme Betten, komfortable Zimmer und ein Frühstücksbuffet, das den Namen verdient. Ob nach Verdis „Don Carlos“ oder einem Monolog über den Mond und seine Bedeutung im postmodernen Diskurs – hier kommen Sie zur Ruhe.