Eisige Temperaturen, leichter Schneefall, dampfende Glühweingläser: Begleitet von einem Hauch würziger Gerüche in der Luft nach Bratwurst vom Grill und gebrannten Mandeln. Zahlreiche Glühweinstände und Holzbuden mit verlockenden Lebkuchenherzen oder heißen Maronen. Herzlich willkommen auf dem Weihnachtsmarktbesuch während der festlichen Adventszeit. Die Gemütlichkeit dieses traditionsreichen wie vielfältigen Brauchtums reicht bis über die deutschen Landesgrenzen hinaus und hat dazu geführt, dass in vielen Ländern eigene Weihnachtsmärkte nach deutschem Vorbild ins Leben gerufen wurden. In Deutschland sind Weihnachtsmärkte nahezu überall zu finden, natürlich auch an unseren Standorten. Doch welche zählen zu den bekanntesten, und wo entfalten die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland ihren Zauber?
Die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands: Weihnachtsmarkt in Köln, München, Hamburg & Co.
Weihnachtsmarkt & Christkindlesmarkt: Los geht die Reise.
Je nach Region heißt der Weihnachtsmarkt in Deutschland nicht immer Weihnachtsmarkt. So hat Nürnberg zum Beispiel den Christkindlesmarkt, München den Christkindlmarkt und in Frankfurt hieß der Weihnachtsmarkt lange auch Christkindchesmarkt. Nachfolgend haben wir einige der bekanntesten, traditionsreichsten und schönsten deutschen Weihnachtsmärkte aufgeführt:
Weihnachtsmarkt Köln
In Köln gibt es nicht nur einen einzigen Weihnachtsmarkt – der wohl bekannteste unter ihnen erstreckt sich rund um den imposanten Kölner Dom. Dabei handelt es sich gleichzeitig um einen der meistbesuchten Weihnachtsmärkte in Deutschland und einen der größten in NRW. Der charmanteste ist vielleicht der Heinzelmännchen-Markt in der Altstadt. Zwischen altem Markt und Heumarkt fühlen sich die Ur-Kölner am wohlsten. Umgeben von den umliegenden Zunfthäusern finden hier, in einer malerischen Kulisse und seit über 200 Jahren, traditionsreiche Weihnachtsmärkte statt. Eine der Hauptattraktionen ist die russische Luftschaukel, ein Vorläufer des allseits bekannten Riesenrads. Dieses Mini-Riesenrad dreht sich bereits seit 1902 – also seit mehr als 120 unbeschreiblichen Jahren. Den Namen „Heinzels Wintermärchen“ erhielt der Markt durch ein bekanntes Gedicht von August Kopisch, der darüber berichtete, dass die Heinzelmännchen den Kölner Handwerkern zu Hilfe kamen und nachts deren Arbeit übernahmen.
Weihnachtsmarkt München: der Christkindlmarkt
Seinen Stammplatz hat der Christkindlmarkt in München auf dem Marienplatz. Nicht zu verwechseln mit dem anderen bekannten Weihnachtsmarkt in Bayern: dem Christkindlesmarkt in Nürnberg. Der 30 Meter hohe Christbaum vor dem Neuen Rathaus zählt zu den Hauptattraktionen des Marktes. Angeschlossen an den Weihnachtsmarkt befindet sich der Kripperlmarkt und die Himmelswerkstatt, welche den Besuchern einen Einblick liefern, wie handgeschnitzte Krippenfiguren und kunstvolle Zinnfiguren entstehen. Natürlich dienen diese auch als originelle Geschenkideen für die Liebsten.
Neben dem Christkindlmarkt gibt es auch weitere stimmungsvolle Weihnachtsmärkte in München, wie den Mittelaltermarkt am Wittelsbacherplatz oder den Märchenbazar am Sendlinger Tor. Hier kommen Besucher in den Genuss von kulturellen Attraktionen, traditioneller bayerischer Gastfreundschaft und dem festlichen Zauber der Weihnachtszeit.
Weihnachtsmarkt Berlin
Der Weihnachtsmarkt in Berlin zählt zweifellos zu den begehrtesten – insbesondere der alljährliche WeihnachtsZauber am Gendarmenmarkt. Die historische Kulisse des Gendarmenmarkts ist für viele bereits Grund genug, diesen Markt zu besuchen. In den Jahren 2023 und 2024 findet der Weihnachtsmarkt jedoch aufgrund von Sanierungsarbeiten nicht auf dem Gendarmenmarkt, sondern auf dem geschichtsträchtigen Bebelplatz zwischen Staatsoper und Kathedrale statt, wo ebenfalls ein historisches Ambiente begeistert. Besondere Attraktionen sind die kunstvollen handgefertigten Waren der Handwerkskünstler. Ein Besuch lohnt sich nicht nur für die festliche Stimmung, sondern auch, da die Veranstalter die Eintrittsgelder an soziale Einrichtungen in Berlin spenden. Auch der Weihnachtsmarkt in Charlottenburg im Berliner Westen erfreut sich großer Beliebtheit, ebenso wie die Märkte am Potsdamer Platz und Alexanderplatz in Mitte. Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht auch ungewöhnlichere Weihnachtsmärkte gäbe: Hunde feiern beispielsweise auf dem Hundeweihnachtsmarkt Sirius in Zehlendorf. Designfans kommen beim Holy Shit Shopping in Treptow auf ihre Kosten, während Veganer auf dem The Green Market in Friedrichshain ihre Heimat finden. Die Christmas Avenue am Regenbogenkiez Nollendorfplatz ist wiederum die erste Adresse für die LGBTQ-Szene. Berlin präsentiert sich damit als vielseitige Stadt, die für jeden Geschmack und jede Vorliebe einen ganz besonderen Weihnachtsmarkt bereithält.
Weihnachtsmarkt Hamburg
Natürlich bietet auch Deutschlands zweitgrößte Stadt eine breite Auswahl an Weihnachtsmärkten. „Weißer Zauber statt Budenzauber“ – so könnte das Konzept beim Weihnachtsmarkt auf Hamburgs Jungfernsteig lauten. Keine gewöhnlichen Holzbuden, dafür weiße Pagodenzelte und ein opulentes Lichterspiel sorgen für eine unkonventionelle, aber gemütliche und stilvolle Winteratmosphäre. Von dem historischen Riesenrad aus, das direkt an der Alster liegt, kann man den Ausblick auf die jährlich errichtete Alstertanne und die bunten Märchenschiffe genießen. Zum Abschluss der Weihnachtsmarktsaison wird die Eisprinzessin des Jahres gekürt, was dieses Erlebnis noch besonderer macht. Wer einen Weihnachtsmarkt der anderen Art erleben möchte, sollte dieses Erlebnis nicht verpassen. Zudem sind Santa Pauli auf der Reeperbahn und der St. Georg Winterpride gute Tipps für kleinere Weihnachtsmärkte in Hamburg.
Weihnachtsmarkt Frankfurt
Zwischen dem malerischen Römerberg und der geschichtsträchtigen Paulskirche erstreckt sich der größte Weihnachtsmarkt in Hessen – der Frankfurter Christkindchesmarkt. Dieser zählt zu den bedeutendsten und größten Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland. Anhand der lebensgroßen Weihnachtskrippe wird den kleineren Besuchern die biblische Weihnachtsgeschichte nähergebracht, bevor diese dann eine Runde auf dem pittoresken Karussell inmitten des Marktplatzes drehen. Schon Johann Wolfgang von Goethe schwor auf die Weihnachts-Knabbereien des Frankfurter Christkindchesmarktes. Hier sind vor allem die Brenten, Bethmännchen oder Quetschmännchen als typisch frankfurterisches Marzipan-Gebäck zu nennen. Zudem empfiehlt es sich, einen heißen Äppelwoi zu probieren, ein Pendant zum klassischen roten Glühwein. Dieses kulinarische Erlebnis kann auch auf den kleineren Märkten der Stadt genossen werden, wie zum Beispiel dem Rosa Weihnachtsmarkt oder an der frischen Luft unter dem imposanten Goetheturm.
Weihnachtsmarkt Düsseldorf
Der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf ist eine zauberhafte festliche Oase am Rhein – zwischen dem imposanten Rathaus und der beeindruckenden Königsallee erstreckten sich die festlichen Holzbuden und Stände. Die Allee der Lichter schafft eine märchenhafte Atmosphäre, begleitet von den verlockenden Düften von gebrannten Mandeln und Glühwein, die die Sinne verführen. Besonders beeindruckend ist die "Eiswelt", eine eisige Märchenlandschaft mit kunstvollen Eisskulpturen.
Ein absolutes Highlight ist der riesige Weihnachtsbaum, der den Marktplatz schmückt und mit Tausenden von Lichtern funkelt. Die nostalgische Kirmes mit dem Riesenrad und dem Karussell versetzt insbesondere die kleinen Besucher in eine fröhliche Stimmung.
Stuttgarter Weihnachtsmarkt
Wie viele andere deutsche Städte kann auch Stuttgart auf eine lange Weihnachtsmarkt-tradition zurückblicken, die bereits im Jahr 1692 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Heutzutage zählt der Markt nicht nur zu den traditionsreichsten, sondern auch zu den größten Weihnachtsmärkten nicht nur in Baden-Württemberg und Deutschland, sondern sogar in ganz Europa. Die traditionellen Krämermarktartikel bestimmen nach wie vor das Sortiment der Händler. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit täglichen Live-Konzerten und vielen Aktionen für Kinder sowie der Antikmarkt auf dem Karlsplatz runden dieses Weihnachtsmarkterlebnis ab.
Leipziger Weihnachtsmarkt am Augustusplatz
Zu den Höhepunkten des Weihnachtsmarktes auf dem Leipziger Augustusplatz gehören das finnische Dorf, das südtiroler Dorf und der Märchenwald. Hier erwarten die Besucher verschiedene Beeren-Punschvariationen, darunter der traditionelle "Glögi", sowie skandinavische Leckereien wie der berühmte geräucherte Flammlachs, die zum Genießen einladen. Der Märchenwald verzaubert die jüngsten Besucher mit seinen artenreichen Fabelwesen. Im Anschluss haben die Kinder sogar die Möglichkeit, die Sprechstunde des Weihnachtsmanns zu besuchen und ihre Herzenswünsche zu äußern.
Nürnberger Christkindlesmarkt
Der Nürnberger Christkindlesmarkt gilt zweifelsohne als der berühmteste unter den deutschen Weihnachtsmärkten und kann zudem auf eine lange Tradition zurückblicken, die bis ins 17. Jahrhundert reicht. Den Überlieferungen zur Folge wurde dieser zum ersten Mal im Jahr 1628 veranstaltet. Verkaufsschlager des atmosphärischen Marktes sind die legendären Lebkuchen, die im Mittelalter in Nürnberg erfunden wurden und mittlerweile weltweit bekannt sind. Jeder, der in den Genuss dieser glasierten oder schokoladenüberzogenen Oblatenkuchen kommt, weiß, dass diese regionale Süßware einfach zu jedem Besuch des Christkindlesmarkts dazugehört.
Weihnachtsmarkt Lübeck
Inmitten der historischen Altstadt, die stolz zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, entfaltet der Lübecker Weihnachtsmarkt ein zauberhaftes Erlebnis, das die historische Atmosphäre der Altstadt mit festlichem Glanz verbindet. Ein besonderes Merkmal des Lübecker Weihnachtsmarktes ist die atemberaubende Weihnachtsbeleuchtung, die die historischen Gebäude in ein warmes Licht taucht. Die traditionellen Holzbuden sind liebevoll geschmückt, und in der Luft schwebt eine fröhliche Stimmung. Unverzichtbar sind die weltberühmten Lübecker Marzipan-Spezialitäten, die eine Besonderheit dieses Marktes bilden und nicht verpasst werden sollten.
Weihnachtsmarkt in Münster, Dortmund, Hannover, Essen & Heidelberg: Welche Städte sind außerdem eine Reise wert?
Neben den zehn bekanntesten Weihnachtsmärkten in Deutschland gibt es eine Vielzahl weiterer lohnenswerter Ziele für die Vorweihnachtszeit zu entdecken: Wunderbar weihnachtlich geht es zum Beispiel in Münster, Dortmund oder Hannover zu, auf dem Weihnachtsmarkt in Essen oder auch in Heidelberg. Eine besondere Gemütlichkeit versprechen die etwas kleineren Ziele, etwa der Weihnachtsmarkt in Potsdam, St. Wendel, Quedlinburg, Gera, Aurich oder Wismar.
Die Geschichte der Weihnachtsmärkte in Deutschland: Ein Brauch mit mittelalterlicher Tradition
Früher war es einheimischen Handwerksbetrieben und Händlern gestattet, ihre Waren auf Märkten anzubieten. Mit früher ist das 14. Jahrhundert gemeint und damit ist die Tradition der Weihnachtsmärkte in Deutschland also stolze 600 Jahre alt. Die Verkaufsmessen sollten der Bevölkerung ermöglichen, sich für die kalte Winterszeit und das nahende Weihnachtsfest mit allen nötigen Waren zu bevorraten. Daneben sorgten die Zuckerbäcker für das leibliche Wohl der Besucher. Dieser Brauch kurbelte das Verkaufsleben in Gemeinden an und verbreitete sich so über das ganze Land.
Glühwein, Lebkuchen und Co: Kulinarische Klassiker auf Weihnachtsmärkten
Der Geruch von Glühwein, gerösteten Mandeln und Rostbratwürsten schlängelt sich durch die dicht besuchten Gassen zwischen den rustikalen Holzbuden. So duftet Weihnachten in Deutschland. Ein Besuch auf einem der zahllosen deutschen Weihnachtsmärkte ist nämlich auch immer eine kulinarische Reise und bietet euch ein breites Spektrum an leckeren Köstlichkeiten und regionalen Spezialitäten. Der eine schwört auf eine saftige Rostbratwurst, ummantelt von zwei krossen Brötchenhälften. Garniert mit Senf versteht sich. Der andere doch lieber auf knusprige Kartoffelpuffer mit einem dezenten Klecks Apfelmus, weil diese zu Hause oft so schwer gelingen. Zum Nachtisch darf bei vielen der obligatorische Crêpe mit Zimt und Zucker oder Schokoladensoße nicht fehlen. An dieser Stelle alle Leckereien vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Daher hier ein kleiner Einblick in vier Klassiker der deutschen Weihnachtssnacks, die es nahezu auf jedem Weihnachtsmarkt – von Hamburg bis München – zu kaufen gibt:
Glühwein
Ob nach Feierabend mit den Kollegen oder am Wochenende mit der Familie: Die beliebteste kulinarische Köstlichkeit ist flüssig: eine Tasse heißer Glühwein - oder zwei oder drei… Neben dem klassischen Glühwein auf Rotweinbasis gibt es diesen auch auf Weißweinbasis. Familien trinken Kinderpunsch – die alkoholfreie Variante des Glühweins, oft bestehend aus Orangen- oder Apfelsaft mit verschiedenen weihnachtlichen Gewürzen.
Maronen
Die harten, braunen Esskastanien liegen auf dem Röster der Maronenbude. Alle paar Minuten werden sie sorgsam von dem Mann hinter dem Tresen gewendet. Wie lange müssen sie eigentlich geröstet werden, bis sie essbar sind? Antwort: Nach etwa 20 Minuten ist der perfekte Garpunkt erreicht. Jetzt ganz einfach die Schale knacken, den weichen Kern rausholen und dann mit dem ersten Biss den nussig milden Geschmack genießen.
Gebrannte Mandeln
Keine Angst, hier ist der Name nicht Programm. Auch wenn es sich zunächst vermuten lässt, schmecken gebrannte Mandeln nicht verbrannt. Im Gegenteil, jedes Kind kennt den karamellisierten Geschmack dieser süßen Nüsse. Auf das Gramm genau abgewogen und abgepackt in konisch förmige Papiertüten, ist es der perfekte Snack für unterwegs, während man gemütlich über den Weihnachtsmarkt schlendert.
Lebkuchenherzen
Das Lebkuchenherz ist das perfekte Geschenk, um eurer Liebsten oder eurem Liebsten eine besondere Botschaft zukommen zu lassen – wer hat nicht schon mal ein „Ich liebe dich“-Lebkuchenherz von seinem Schwarm geschenkt bekommen? Natürlich mit einer Zuckerglasur verziert sind die Herzen mit den unterschiedlichsten Weihnachtsgrüßen erhältlich. Da ist Essen manchmal zu schade: Oft verwahrt man sie als Erinnerung.