Antje Gerstenecker ist Mutter, Weltenbummlerin und Bloggerin. Sie ist immer schwer damit beschäftigt, die Balance zwischen Arbeit, Familie, Freunden, Schreiben, Haushalt und dem Fernweh zu finden. Dabei hat sie schon viele Länder mit ihren Kindern bereist. Hier stellt sie uns ihre Top-Tipps für London vor – aus der Perspektive einer Mutter, die alles vor Ort selbst erkundet hat.
London mit Kindern? Auf jeden Fall!
Ein Gastbeitrag von Antje Gerstenecker
London mit Kindern? Auf jeden Fall! Unsere Kinder waren von der britischen Hauptstadt ebenso begeistert wie wir Erwachsenen. Um London mit Kindern zu erleben, braucht es noch nicht einmal ein riesiges Programm. Denn es gibt auch so an jeder Ecke etwas Neues – oder auch bereits Bekanntes – zu entdecken. Die größeren Kinder kennen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten meist schon aus dem Englisch-Unterricht, aber auch die kleinen werden vieles erkunden, was sie bereits in Bilderbüchern oder Filmen gesehen haben.
Wir waren fünf Tage in London unterwegs und haben viel entdeckt – ohne unser Reisebudget allzu sehr zu strapazieren. Unsere besten Tipps haben wir hier zusammengestellt:
Vor der Reise
Es gibt die verschiedensten London-Sightseeing-Angebote und Karten, die kostenlosen Eintritt oder zumindest vergünstigte Preise für zahlreiche Attraktionen versprechen. Hier lohnt es sich, vorab zu überlegen, was man sehen möchte, um abschätzen zu können, ob sich der Erwerb einer solchen Karte lohnt. Für uns lohnte es sich nicht.
Der beste Weg, London zu erkunden, ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir entschieden uns für den Erwerb einer Oyster-Card, einer wieder aufladbaren Karte, die an jedem Underground-Schalter und an fast allen Kassenautomaten gegen eine Kaution erhältlich ist. Dort kann sie auch mit Guthaben aufgeladen werden. Mit der Oyster-Card kann man innerhalb von 24 Stunden beliebig viele Fahrten mit Underground und Bus machen und zahlt maximal 9,40 GBP - beträchtlich weniger als für einzelne Fahrscheine. Kinder bis einschließlich 11 Jahre reisen in Begleitung Erwachsener kostenlos! Mit der Oyster-Card sind die Kosten kalkulierbar und zudem sehr günstig. Am Ende des Aufenthalts kann man die Karte an jedem Underground-Schalter wieder zurückgeben und bekommt eventuelle Restbeträge und die Kaution zurückerstattet.
Zeit für eigene Entdeckungen
Sehr hilfreich ist es auch, vorab einen Stadtplan zu Hand zu nehmen und alle Wunschziele einzuzeichnen. So zeichnet sich schnell eine grobe Reiseplanung ab und man vermeidet unnötige Wege. Allerdings sollte man die Zeit in London nicht zu sehr verplanen, denn es macht viel zu viel Spaß, sich einfach ein bisschen treiben zu lassen und so ganz eigene Entdeckungen zu machen.
Die typischen Sehenswürdigkeiten
Natürlich gehört das typische Sightseeing-Programm zu einer London-Reise unbedingt dazu. Am einfachsten ist es, eine Stadtrundfahrt zu buchen. Wir verglichen die unterschiedlichsten Anbieter. Der Preis für eine 4-köpfige Familie lag mindestens bei 100 Euro. Wir entschieden uns, mit unserer Oyster-Card London auf eigene Faust zu entdecken.
Ausgestattet mit Stadtplan, Handy-App und Fahrplänen ging es zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Buckingham Palace, Tower, Tower Bridge, Westminster Abbey, Big Ben und vieles mehr. Ganz besonders gefiel den Kindern die Fahrt in den roten Doppeldeckerbussen. Natürlich wollten sie oben und ganz vorne sitzen. Von hier aus hat man den besten Blick und als wir die begehrten Plätze erst einmal erobert hatten, wollten sie gar nicht mehr aussteigen.
So drehten wir dann gleich zwei Runden mit den schönen alten Nostalgie-Doppeldeckern, die bis heute auf den Linien 9 und 15 eingesetzt werden (Route 9 fährt von der Royal Albert Hall über Hyde Park Corner, Piccadilly Circus, Trafalgar Square und Strand bis nach Aldwych. Route 15 von Trafalgar Square über Strand, Aldwych, Fleet Street, Cannon Street (St. Paul‘s Cathedral) und Monument bis Tower Hill, von dort ist es nicht weit zum Tower und zur Tower Bridge).
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Spannende Museen
Viele der tollen Museen in London kosten keinen Eintritt. Dazu gehören beispielsweise das „National History Museum“ (Dinosaurierskelette, Erdbeben-Ausstellung, Geschichte unserer Erde etc.), „Science Museum“ (weltweit größte Ausstellung aus den Bereichen Technologie, Wissenschaft, Industrie und Medizin) und das „Museum of Childhood“ (Spielzeug von früher und heute). Die Kehrseite der Medaille ist, dass der Andrang – vor allem zu den Ferienzeiten – riesig und die Warteschlangen entsprechend lang sind. Wer früh aufsteht, ist hier klar im Vorteil.
Auf Harry Potters Spuren durch London
Unsere Kinder lieben die Harry-Potter-Filme und -Romane. Entsprechend begeistert waren sie, einige der Drehorte aus den Filmen zu erkunden und auf den Spuren des berühmten Zauberschülers durch London zu wandern. Wir starteten natürlich am Bahnhof King’s Cross und machten uns auf die Suche nach Gleis 9 3/4 – und wurden tatsächlich fündig. Dort steht ein Gepäckwagen, der zur Hälfte in der Mauer zu stecken scheint – und eine lange Touristenschlange, denn alle wollen sich dort fotografieren lassen. Dass wir echte Muggels sind, stellten wir schnell fest, denn für uns gab es kein Durchkommen zum Hogwarts Express.
Die Zaubererbank Gringotts ist in Wirklichkeit die Eingangshalle des Austrialia Houses (Ecke Aldwych/Strand). Das Regierungsgebäude von Whitehall diente als Kulisse für das Zaubereiministerium (Ecke Scotland Place/Great Scotland Yard) und die Millennium Bridge wird im 6. Teil der Filme von Anhängern Lord Voldemorts zerstört. Harry-Potter-Souvenirs findet man im Harry-Potter-Shop in King’s Cross oder in den Spielzeugabteilungen von Harrods oder Hamleys.
Am allerschönsten fanden unsere Kinder übrigens unseren Besuch in den Harry-Potter-Studios von Warner Bros., etwa eine Stunde außerhalb Londons. Hier kann man so richtig im Harry-Potter-Fieber schwelgen, durch die Kulissen wandern, jede Menge über die Tricks der Filmemacher erfahren und sogar selbst einen wilden Ritt auf dem Besen wagen.
Kensington Gardens
In London gibt es viele schöne Parks. Besonders gut gefielen uns die Kensington Gardens. Die Parkanlage ist ein echtes Kinderparadies! Ein hübscher See mit zahlreichen Enten, viel Platz zum Spielen und Toben – und natürlich der Diana Memorial Playground mit Wasserspielplatz und Piratenschiff (Wechselklamotten nicht vergessen!). In der Orangerie nebenan, kann man gemütlich einen Tee genießen, während die Kinder auf dem Spielplatz ihren Spaß haben.
Ein friedlicher und gleichzeitig fröhlicher Ort ist der Prinzessin-Diana-Gedenkbrunnen. Im kreisförmigen Wasserlauf ist Baden und Plantschen übrigens ausdrücklich erlaubt! Kleiner Tipp: Picknick mitnehmen.
Shopping!
Klar! Shopping gehört dazu und macht in London auch mit Kindern jede Menge Spaß! Es gibt hier so viel zu entdecken. Natürlich sollte man einmal durch das riesige Kaufhaus Harrods (Knightsbridge) schlendern und unter anderem einen Blick in die Spielzeugabteilung werfen. Kinder lieben den riesigen Spielwarenladen Hamleys. Die beiden großen Einkaufsstraßen Oxford Street und Regent Street bieten die typischen Ladenketten und nicht allzu viel Neues. Interessante Läden findet man jedoch in Covent Garden und im Viertel um die Carnaby Street. Exklusiv sind die Läden in der Bond Street und Mayfair. Westfield London ist ein riesiges Einkaufszentrum mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Boutiquen.
Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Bummel durch die Souvenirläden am Piccadilly Circus. Es ist unglaublich, was man dort an witzigen, kitschigen und skurrilen Kreationen entdeckt.
Changing of the Guards
Auch wenn es völlig überfüllt und nervenaufreibend ist – die Wachablösung am Buckingham Palace sollte man einmal gesehen haben. Allerdings gilt auch hier: der frühe Vogel fängt den Wurm. Bevor man sich einen Platz aussucht, sollte man einen der Ordner fragen, wo genau die Truppen den vorbeimarschieren – nur um sicherzugehen, dass man auch wirklich einen Blick auf die Leibgarde der Queen erhaschen kann. Von April bis Juni findet die Zeremonie täglich um 11.30 Uhr statt, in den anderen Monaten jeden zweiten Tag (Achtung: Bei schlechtem Wetter kann die Zeremonie auch ausfallen).
Und so pilgerten auch wir zusammen mit vielen, vielen anderen zum Buckingham Palace – allerdings viel zu spät und daher konnten wir das Spektakel nur aus der zweiten Reihe beobachten – immerhin durften die Kinder ganz nach vorne und waren fasziniert von der Zeremonie. Aktuelle Zeiten für die Wachablösungs-Zeremonie gibt es hier. Die nächstgelegenen U-Bahn-Stationen sind übrigens Green Park, Victoria oder St. James’s Park.
Musicalbesuch im Londoner Westend
Ein unvergessliches Erlebnis ist der Besuch eines der großen Musicals am Londoner Westend. Auch wenn die Produktionen hier natürlich in englischer Sprache gespielt werden – ein Besuch lohnt sich trotzdem. Die Tickets sind oft günstiger als in Deutschland – besonders, wenn man eines der günstigen Last-Minute-Tickets am TKTS-Stand am Leicester Square ergattern kann. Wir fanden Billy Elliot großartig – und hätten am nächsten Abend am liebsten auch noch Lion King und Les Misérables angeschaut. Damit alle von dem Besuch profitieren, haben wir mit den Kindern vorab ausführlich über das Stück gesprochen. So konnten sie vor Ort der Handlung problemlos folgen.
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